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Vom Reißbrett in die Luft: Forscher arbeiten an neuen Konzepten für kommerzielle Flüge mit Überschallgeschwindigkeit

Aerion AS-2 über New York

Spike S 512 Innenansicht

13 Jahre ist es her, seit die legendäre Concorde zu ihrem letzten kommerziellen Flug mit Überschallgeschwindigkeit abhob. Ihre hohen Betriebskosten hatten letztlich dazu geführt, dass ihr Linienbetrieb eingestellt wurde. Ist damit der Traum von überschallschnellen Fliegen in der zivilen Luftfahrt ausgeträumt? Nicht unbedingt, denn Designer, Forscher und Wissenschaftler arbeiten an neuen Lösungen, die im Vergleich zu der in den 1960er Jahren konzipierten Concorde wirtschaftlicher, komfortabler und mitunter schneller sein sollen.

Aerion AS2 soll 2021 erstmals abheben

Besonders weit scheint die Aerion Corporation zu sein, die zusammen mit dem Flugzeughersteller Airbus den Aerion AS2 entwickelt. Der Business-Jet bietet bis zu zwölf Passagieren Platz und erreicht eine Geschwindigkeit von Mach 1,5. Damit ist er ähnlich schnell wie die Concorde. Seine ersten Testflüge sind für 2021 vorgesehen, der Regelbetrieb könnte 2023 starten. Der Hersteller schätzt, dass es im Markt ein Potenzial für rund 600 Aerion AS2 Jets gibt. Ein erster Kunde wurde bereits gefunden. Die kanadische Business-Airline orderte 20 Exemplare.

London-New York-London für 5.000 US-Dollar

Etwas größer und schneller als der Aerion AS2 soll das Passagierflugzeug von Boom Technology werden. Mit einer Spitzengeschwindigkeit von Mach 2,2 fliegt er etwa 2,6-mal so schnell wie ein herkömmlicher Jet. Ausgelegt ist das Flugzeug für insgesamt 40 Passagiere. Laut Ankündigung soll es rund 30 Prozent weniger Treibstoff verbrauchen als die Concorde. Dadurch sei es auch möglich, die Flugtickets für die Strecke von London nach New York und wieder zurück für rund 5.000 US-Dollar anzubieten. Wann es soweit sein könnte, ist nicht bekannt. Aber immerhin hat die Fluggesellschaft Virgin bereits erklärt, zehn der noch namenlosen Überschallflieger kaufen zu wollen.

Fensterlos mit Mach 1,6

Eine Kapazität für 18 Passagiere bietet die Spike S 512 von Spike Aerospace (Mach 1,6). Auffällig ist an der Maschine, dass sie keine Fenster besitzt. Stattdessen übertragen kleine Kameras Live-Bilder ins Innere der Kabine, wo sie an Displays zu sehen sind, die sich über die gesamte Seitenlänge erstrecken. Ursprünglich sollte das Flugzeug bereits 2018 das erste Mal starten. Mittlerweile ist der Termin auf die 2020er Jahre verschoben worden.

Zukunftsmusik mit Kernfusion und Mach 10

Daneben existieren auf dem Reißbrett weitere Möglichkeiten des Überschallfliegens, zum Beispiel der Flash Falcon. Er startet senkrecht wie ein Helikopter, hat bis zu 250 Passagiere an Bord und wird per Kernfusion angetrieben. Diese würde zwar im Gegensatz zur Kernspaltung keine giftigen Abfälle hinterlassen, allerdings ist die Forschung noch weit von der Entwicklung eines passenden Kernfusionsreaktors entfernt. Auf extrem hohe Geschwindigkeiten von bis zu Mach 10 (rund 12.300 Stundenkilometer) setzt der Skreemr, was allerdings zu erheblichen Herausforderungen für Mensch und Technik führt. Denn bei einer solchen Geschwindigkeit käme es zu erheblichen gesundheitlichen Belastungen bei den Fluggästen, während die Außenhülle des Flugzeugs extremer Hitze ausgesetzt würde.

 

Spike S 512 Innenansicht