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Mit Highspeed in die Zukunft

Stein des Anstoßes war wieder einmal Technik-Visionär Elon Musk: 2012 sprach der Gründer von Tesla Motors, SpaceX und Paypal erstmals von der – neben Zug, Flugzeug, Auto und Schiff – „fünften Art zu reisen“, und taufte die Technologie „Hyperloop“: Ähnlich der Rohrpost sollen Passagier- und Frachtkapseln mit Hochgeschwindigkeit durch eine fast luftleere Röhre gejagt werden. Und gleich zwei Unternehmen machten sich an die Umsetzung der ambitionierten Pläne: Hyperloop Transportation Technologies (HTT), das auch mit der Deutschen Bahn zusammenarbeitet, sowie Hyperloop One. Während HTT mit einem Forschungs- und Testzentrum in Toulouse unter anderem vom Know-how von Airbus profitieren will und derzeit den Prototyp einer Transportkapsel fertigt, baut Konkurrent Hyperloop One in der Wüste Nevadas schon eine 500 Meter lange Teststrecke, die noch im ersten Halbjahr 2017 fertiggestellt und getestet werden soll.
Die Reise von morgen mit Technik von heute
Die Idee scheint so vielversprechend, dass auch das Innovationslabor der Lufthansa bereits Interesse an der Technologie geäußert hat und potenzielle Strecken in Deutschland prüft. Die Reisezeit zwischen München und Berlin etwa, die mit dem Flugzeug derzeit eine gute Stunde beträgt, könnte auf 30 Minuten sinken. Denn bis zu 1.200 km/h soll der Hyperloop schnell sein, was knapp unterhalb der Schallgeschwindigkeit und rund ein Drittel über der Reisegeschwindigkeit eines Verkehrsflugzeugs liegt.
Möglich machen sollen dies zwei Elemente: Zum einen ist die Röhre, in der sich die Transportkapsel bewegt, fast luftleer. Die verbleibende Luft wird durch einen Kompressor an der Spitze der Kapsel angesaugt und am hinteren Ende wieder ausgestoßen. Zum anderen kommt ein Antrieb zum Einsatz, der auf der Magnetschwebetechnik des Transrapid basiert. Dieser ermöglicht hohe Beschleunigungswerte bei wenig Reibungsverlust. Strom aus Solarzellen soll den Hyperloop zu einer höchst umweltfreundlichen Art des Reisens machen.
Hält die Realität was Elon Musk verspricht?
Wie jede neue Technologie ruft aber auch der Hyperloop Kritiker auf den Plan. Rettungs- und Bergungskonzepte bei einem Unfall aus der abgedichteten, luftleeren Röhre könnten die Ingenieure vor größere Probleme stellen. Bei einer Geschwindigkeit von 1.200 km/h betrüge der Bremsweg zudem rund zwei Kilometer. Insofern ist es gut möglich, dass die ersten Hyperloops „nur“ für Gütertransport verwendet werden. Vor allem aber ist es fraglich, ob die Technologie zu einem so günstigen Preis gebaut werden kann, wie Elon Musk ursprünglich in Aussicht gestellt hatte. Neben Strecken in den USA werden derzeit mögliche Verbindungen in den Vereinigten Arabischen Emiraten, China, Indonesien und Australien geprüft. Wann und wo der erste funktionsfähige Hyperloop tatsächlich zum Einsatz kommt, ist aber nach wie vor offen.