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Eine Bahnsteigkante aus Licht

„Achtung Zugbetrieb. Halten Sie Abstand von der Bahnsteigkante und betreten Sie den gekennzeichneten Bereich erst nach Halt des Zuges.“ Wer regelmäßig mit der Deutschen Bahn unterwegs ist, dem dürften diese Worte nur allzu gut vertraut sein, ebenso wie die breite, weiße Linie, die den Sicherheitsbereich am Bahnsteig markiert. Doch dieses gewohnte Bild könnte sich in Zukunft verändern. Ab Anfang 2018 testet die Deutsche Bahn zunächst in einem sechsmonatigen Pilotprojekt den Einsatz von sogenanntem Lichtfaserbeton.
An einem S-Bahnsteig in Stuttgart-Bad Cannstatt zeigen dann insgesamt knapp 15.000 Leuchtpunkte im Boden bereits zwei Minuten vor Einfahrt des Zuges an, wo genau dieser halten wird und wo sich die Türen befinden. In den Bereichen, in denen der Zug nicht hält, weisen weiße Pfeile in Richtung der Halteposition des Zuges. So soll das Einsteigen schneller vonstattengehen und die Pünktlichkeit verbessert werden.
Noch futuristischer ist eine weitere Funktion, die in Zusammenarbeit mit einem britischen Startup in zunächst drei Zügen zum Einsatz kommen soll. Kameras im Inneren der Waggons sollen automatisch erkennen, wie viele Sitzplätze bereits besetzt sind, ein Algorithmus erstellt daraufhin Auslastungsprognosen. Die Leuchten am Bahnsteig können dann in rot, gelb und grün anzeigen, wo die wartenden Passagiere am wahrscheinlichsten einen Sitzplatz finden werden. Die entsprechenden Informationen könnten in Zukunft auch per App abrufbar sein.
Sollten die Tests im schwäbischen Regionalverkehr erfolgreich verlaufen, ist auch ein bundesweiter Einsatz an Fernverkehrsbahnhöfen möglich. Weitere Anwendungsmöglichkeiten der Technologie sind vielfältig. So könnten Wegeleitsysteme damit ausgestattet oder die Laufrichtung von Rolltreppen noch deutlicher angezeigt werden, um Verzögerungen zu Stoßzeiten zu reduzieren.